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Die Vereinsgeschichte

75 Jahre Radsport in Klein-Karben

von Rainer Züsch

75 Jahre Radsport in Klein-Karben von Rainer Züsch. Am 1 Mai 1922 saßen 50junge Männer in der Klein-Karbener Gaststätte von Heinrich Beck, in der heutigen Homburger Straße zusammen an einem Tisch. Es waren der 27 jährige Wilhelm Stier, der 26 jährige Ludwig Spöther, der 23 jährige Georg Schumacher, der 21 jährige Wilhelm Krause und der 22 jährige Severin Vollmer. Die Fünf hatten mit den Fahrrädern am Umzug zum 1.Mai teilgenommen. Ihre Begeisterung für die Maiumzüge und auch etwas Stolz, aktiv mit dabei gewesen zu sein, ließ sie Jungen Leute an diesem  Tag nicht mehr los.

Sie hatten schon Kontakt mit dem Radfahrverein Solidarität Nieder – Erlenbach aufgenommen und wollten in Klein – Karben auch einen radfahrerverein gründen. Bis in die Nacht saßen die 5 jungen Freunde zusammen und redeten über die Vereinsgründung. Als sie sich dann auf den Heimweg machten, hatten sie den kompletten Plan ausgearbeitet. Es war ihnen klar, dass der Verein als Radfahrverein Solidarität Klein-Karben bei dem Arbeiter Radfahrer Bund Solidarität in Offenbach angemeldet werden sollte. An diesem 1.Mai 1922 wurde unser heutige Radsportverein Klein Karben aus der Taufe gehoben. Die Verhandlungen mit der Geschäftsstelle des Radfahrerbundes Solidarität in Offenbach ergaben dann ein anderes Gründungsdatum, nämlich den 20. Juni 1922. Warum das so vom Radfahrerbund festgelegt wurde, lässt sich nicht mehr genau feststellen. Vermutlich musste erst eine Satzung erstellt werden und eine offizielle Gründungsversammlung stattfinden mit der Wahl eines Vorstands.

Der damalige Arbeiter Radfahrerbund Solidarität war mit 300000 Mitgliedern, nach dem Arbeiter Turn- und Sportbund, der zweitstärkste Arbeitersportverband im damaligen Deutschen Reich. Die Arbeitersportvereine waren nicht allein sportlich engagiert, sondern auch politisch festgelegt, was in der Zeit nicht immer großen Gefallen fand. Doch wie ging es nun weiter mit unserem so jungen Verein? In den Jahren 1922 – 1933 wurden Mitglieder geworben und eine rege Vereinstätigkeit entwickelte sich. Auf den Bildern aus den zwanziger Jahren sehen wir immer wieder eine stattliche Anzahl von Vereinsmitgliedern, die an zahlreichen Ausfahrten und Umzügen teilnahmen. Vorsitzender in diesen Jahren waren Franz Haseneier, Schriftführer waren Karl Probst und Wilhelm Krause.

1927 wurde ein großes Radfahrerfestabgehalten und vom Erlös der Veranstaltung kaufte der Verein seine ersten Saalräder in der Vereinsgeschichte. Nun konnte man das ganze Jahr über auch Saalradsport, insbesondere Kunst und Reigenfahren, ausüben. Letzter Schriftführer vor dem Verbot des Vereins war Konrad Schneider, der 1930in den Verein eingetreten war. Konrad Schneider und Willi Meier übten den noch heute im Verein beliebten Kunstradsport aus. Die Kunstmaschinen wurden in der eigenen Fahrradfabrik der Solidarität hergestellt und unter der Marke “Frisch Auf“ vertrieben. 1933 begann dann die politische Veränderung, die auch für den Radfahrerverein Konsequenzen hatte. Der Verein wurde verboten und das Vereinseigentum beschlagnahmt. Die Genossen sollten erstmal lernen, gute Nationalsozialisten zu werden. Den damaligen Machthabern waren die alten Arbeitersportvereine, die ja politisch ausgerichtet waren ein Dorn im Auge. 1936 gründete Phillip Jakob Beck einen “Radfahrerverein 1936 Klein-Karben“ der dem Bund Deutscher Radfahrer angeschlossen wurde.

Im April 1946 fingen die alten Solidaritätsmitglieder wieder an, Ihren Radfahrerverein erneut aufzubauen. Diesmal wurde der Radfahrerverein eine Abteilung des aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Klein-karbener Turn- und Sportvereine hervorgegangenen Kultur- und Sportvereins KSV Klein-Karben. Der Verein nannte sich aber wie vor dem Krieg: “Arbeiter Rad und Kraftfahrerverein Solidarität Klein-Karben“ und wurde wieder Mitglied beim Arbeiter Rad und Kraftfahrerbund Solidarität in Offenbach. Als Abteilungsleiter war Franz Haseneier eingesetzt. Der Kunstradsport wurde wieder im Saal Schuldt betrieben und neu kam dann Ende er fünfziger Jahre eine Rollschuhgruppe dazu, die von Wilhelm Stier (Opa Stier) geleitet wurde. Kurt Liebel und Karlheinz Häusler waren als Zweier- Kunstradmannschaft bei vielen Veranstaltungen über die Kreisgrenzen bekannt. Auch das reigenfahren als Vierer und Sechser-Mannschaft wurde wie früher durchgeführt.

Am 31. Dezember 1961 fand eine turbulente Jahreshauptversammlung im Saal der Gaststätte Schuldt statt. Einer der Vereinsgründer von 1922, Wilhelm Stier, stellte den Antrag, die Abteilung Radfahren vom KSV zu lösen und wieder wie vor dem Krieg als selbständiger Radfahrverein tätig zu werden. Dem Antrag wurde mit  Mehrheit zugestimmt und von den damaligen 110 Mitgliedern hielten 92 Mitglieder ihrem Radfahrverein Solidarität Klein – Karben die Treue. Den Vorsitz des wieder selbständigen Vereins übernahm Wilhelm Stier. Am 6. und 7. Oktober 1962 wurde das 40jährige Bestehen des Vereins im Saal der Gaststätte Wörner gefeiert. 1966 verlor der Verein durch einen tragischen Verkehrsunfall den langjährigen Vorsitzenden Wilhelm Stier. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung wählte als Nachfolger von Wilhelm Stier den bisherigen Sportleiter Rainer Züsch zum 1. Vorsitzenden. 2. Vorsitzender blieb Ludwig Schmitt und Sportleiter wurde Heinz Wilhelm Hartmann. Im Jahre 1967 gelang es der Zweier- Kunstradmannschaft Heinz Wilhelm Hartmann und Rainer Züsch den Hessenmeistertitel in dieser Disziplin zu erringen. Die Meisterschaftsfeier wurde im Saale Wörner gefeiert und Bürgermeister Reutzel ehrte die erfolgreichen Sportler.

Am 1.Januar 1968 trat der Radsportverein Solidarität Klein-Karben auf Beschluss der Mitgliederversammlung dem Bund Deutscher Radfahrer als RSV 1922 Klein-Karben bei und wurde Mitglied des Landessportbundes Hessen. Die ersten Volksradfahrwettbewerbe    “Rund um die Stadt Karben“ wurden ausgerichtet und bei der ersten Veranstaltung gingen über 600 Radfahrer und Radfahrerinnen auf die 25-Kilometer Strecke. Vom 10. Bis 14. Mai 1972 wurde auf dem Marktplatz Klein-Karben das 50jährige Vereinsjubiläum 3 Tage lang mit einem Volksfest gefeiert.

Im Jahre 1977 fand die Gründung der Abteilung “Straßenradsport“ statt. Diesmal war es der Monat April, als 8 junge Leute des Vereins in der Gaststätte Wörner in der Rendeler Straße zusammen saßen. Hein Wilhelm Hartmann hatte einen Vorschlag, der begeistert aufgenommen wurde. Er wollte, dem Trend der Zeit entsprechend, eine Straßenrad Sportabteilung aufbauen. Um Rennräder und Ausrüstung anzuschaffen, organisierte er eine Tour nach Mailand/Italien zu dem Radhersteller Ernesto Colnago. Die Firma war damals in Deutschland fast unbekannt und gilt heute als einer der bekanntesten und edelsten Rennradhersteller der Welt. Die jungen Leute Heinz Wilhelm Hartmann, Ekhard Giesel, Rainer Gessner, Rolf Dieter Pfeil, Karl Wilhelm Ullrich, Dietmar Cechol und Dieter Rack kauften ihre Rennräder in Italien und fingen mit kleinen Touren das Straßentraining an. Heute machen die Straßenradsportler größere Touren wie: 7 Tage Kärnten, 9 Tage Korsika, 7 Tage Südfrankreich. Mit dem Straßenradsport kam auch die Idee, ein Radrennen       “Rund um Karben“ im Rahmen des Klein-Kärber Marktes durchzuführen. Von 1982 bis 1986 wurden insgesamt sechs Radrennen durchgeführt. Da die Genehmigung einer solchen Veranstaltung bei den Ordnungsbehörden auf immer größere Widerstände stieß, wurde das Rennen im Jahre 1986 zum letzten mal ausgetragen. Anstelle des Radrennens veranstaltet der Verein jährlich eine Radtouren Veranstaltung an der bis zu 900 Teilnehmer aus ganz Deutschland gezählt werden.

1984 entstand eine Triathlonabteilung die sich die sich aus den Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen zusammensetzt. Die damaligen Initiatoren waren Anne und Manfred Patzelt, Karin Rupp, Michael und Alexander Schönberg.

Der Radsportverein 1922 Klein-Karben, seit 1986 eingetragener Verein, hat im Jubiläumsjahr 89 Mitglieder. Im Mittelpunkt der Vereinsbemühungen stand und steht immer wieder die Weiterentwicklung der sportliche Gemeinschaft und der Wunsch, für diesen schönen vielseitigen Radsport bei der Bevölkerung größeres Interesse zu erreichen. Nach 75 Jahren kann der RSV 1922 Klein-Karben an seinem Jubiläumsfest nicht nur auf sportliche Taten verweisen er beweist auch, dass ein guter Geist in seiner Gemeinschaft herrscht. Es ist der Geist der Kameradschaft und der Treue der seit einem ¾ Jahrhundert die Sportfreunde und Sportfreundinnen in guten so wie schlechten Tagen zusammenstehen ließ und durch dieses Beispiel immer wieder junge Leute anzieht.

 

Hier gibt es unsere Festschrift 75 Jahre RSV 1922 Klein-Karben e.V.

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